Landkreis und Wirtschaftsförderung im Gespräch mit dem lokalen Einzelhandel über Herausforderungen durch die Corona-Pandemie 26. Februar 2021
Das Herunterfahren des öffentlichen Lebens mit Schließungen
im Einzelhandel, Dienstleistungsgewerbe, Gastronomie und Hotellerie
sowie im Kulturbereich führen auch im Landkreis Saarlouis zu einer
angespannten Wirtschaftslage. Landrat Patrik Lauer und
WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl haben mit
Einzelhändler Paul Leinen (Paul Leinen Haushaltswaren) und
Geschäftsführer Markus Wagner (Juwelier Geschäft Josef
Wagner GmbH) gesprochen, um über deren Herausforderungen durch die
Corona-Pandemie aus erster Hand zu erfahren.
Paul Leinen berichtet: "Die Aussagen der Politik sind leider sehr
schwammig und verändern sich aus meiner Sicht zu unseren
Ungunsten. Die Verunsicherungen, die sich für mich als
persönlich haftender Unternehmer daraus ergeben, belasten die
Psyche. Ich kenne viele Handelskollegen, die sehr angespannt und
verunsichert sind und mit erheblichen Existenzängsten leben. Wir
wollen endlich Licht am Ende des Tunnels sehen." Viele Unternehmer
setzen jetzt auf die Transformation des stationären Einzelhandels
in einen Online-Handel oder auf ,Call and Collect'. Markus Wagner
erläutert die Grenzen des Online-Angebots für den
Einzelhandel: "Ein Angebot wie ,Call and Collect' berücksichtigt
bei uns nur den Aspekt der persönlichen Kundenpflege. Wir
erreichen damit maximal 10 % unseres Umsatzes. Wir möchten
ausdrücklich klarstellen, dass wir keine Corona-Leugner sind!
Dennoch ist es jetzt an der Zeit, sich mit innovativen Lösungen
für den Einzelhandel zu befassen."
Landrat Patrik Lauer und WFUS-Geschäftsführer Jürgen
Pohl folgten den Schilderungen der Unternehmer beim Gespräch
aufmerksam. "Die Politik kündigte ,schnelle und
unbürokratische Hilfen' an - aber oft war in der Vergangenheit das
Gegenteil der Fall", ergänzt Landrat Patrik Lauer. "Die
Geschäfte haben exzellente Hygienekonzepte erarbeitet und brauchen
nun endlich eine Perspektive, wann sie wieder öffnen können."
Die aktuell erweiterten staatlichen Hilfen sollen erst im März
fließen, dann könne es aber für Viele zu spät
sein. "Die langsame Umsetzung und die geringe Höhe der
Finanzhilfen beschädigen zunehmend das Vertrauen in effektive
Hilfsprogramme der Politik und gefährden den Fortbestand vieler
Unternehmen", befürchtet WFUS-Geschäftsführer
Jürgen Pohl. "Als Folge dieser Situation haben viele Ladeninhaber
in der Corona-Krise bereits ihr Geschäft aufgegeben", zieht Pohl
Bilanz.
Die Gesprächspartner waren sich einig, dass es ein konkretes
Wiedereröffnungsszenario für alle Branchen,
unbürokratische und schnelle überbrückungshilfen sowie
faire und angemessene direkte Ausgleichszahlungen für fehlende
Umsätze und Unternehmensgewinne brauche, um den lokalen Akteuren
in der Corona-Pandemie wieder eine Perspektive zu bieten.
Gemeinsame Aktion mit dem Verband Saarlouis:
Verband Saarlouis und Wirtschaftsförderer Pohl fordern endlich
schnelle Hilfen und konkrete öffnungsstrategien für die
Einzelhändler
Gemeinsame Aktion mit der Gemeinde und dem Gewerbeverband Wallerfangen:
Bürgermeister Trenz, Wirtschaftsförderer Pohl und der
Gewerbeverband Wallerfangen fordern endlich schnelle Hilfen und
konkrete öffnungsstrategien für die Einzelhändler