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Gemeinsam für den fairen Handel - Wir sind Fairtrade Landkreis
Der Landkreis Saarlouis darf sich nun Fairtrade-Landkreis nennen. Auf
der internationalen Fairtrade Konferenz an der Universität des
Saarlandes bekamen Landrat Patrik Lauer und sein Team im Beisein von
Bildungsminister Ulrich Commerçon das offizielle Siegel des
Fairen Handels überreicht. Faire Städte, Schulen und
Landkreise gibt auf der ganzen Welt. Ausgezeichnet von der
Fairtrade-Initiative stehen sie für faire Produktionsbedingungen
in den Ländern der Dritten Welt ein und sensibilisieren für
das Thema vor Ort. „Unser Landkreis setzt Impulse für die
ganze Welt. In einer großen Gemeinschaft mit Städten wie
London, Rom und Brüssel arbeiten wir vernetzt über Kontinente
für faire Handelsbeziehungen, ökologischen Anbau und das
Verbot von Kinderarbeit“, erklärt Landrat Lauer.
Zuhause im Landkreis Saarlouis haben sich viele zusammengetan, um die
Siegel-Kriterien zu erfüllen: Bereits 65 Unternehmen, 25
Restaurants, Cafés und Bistros, 13 Schulen, 4 Vereine und 10
Kirchengemeinden sind „fair“ unterwegs. Sie alle bieten
faire Produkte an oder setzen sich in Projekten mit dem Thema
auseinander. Sogar eine prominente Patin konnte der Landrat als
Mitstreiterin gewinnen. Schauspielerin Elisabeth Brück war von der
Kampagne sofort begeistert: „Dass Menschen, die unseren Kaffee
anbauen, auskömmliche Löhne erhalten, sollte
selbstverständlich sein. Wenn ich mein Konsumverhalten
überdenke und auch darüber nachdenke, in welcher Welt ich
lebe, dann wird meine innere Stimme immer lauter und sagt ja zu
Fairtrade und allen die sich dafür einsetzen. Ein ganz wichtiger
Punkt ist auch die Aufklärung über Fairtrade. Dass unser
Landkreis Saarlouis hier Vorbild ist, finde ich großartig und mit
Freude werde ich meine Teil zur dieser Verantwortung beitragen.“
Fairtade: vernetzt & global
Auf der Fairtrade Konferenz: Landrat Lauer mit Elisabeth Brück und Natalie Sadik
Denn das Siegel ist nur der erste Schritt. Jetzt gehe es darum, weiter
für Fairen Handel im Landkreis zu werben und Mitstreiter zu
finden, erklären die Chef-Koordinatoren Jürgen Pohl und Bernd
Maus. Die Fairtrade Partner des Kreises werden mit einer eignen
Plakette ausgezeichnet, in Planung sind außerdem eine faire
Einkaufsbroschüre, ein Fairtrade-Fest und viele weitere Aktionen.
Wer mitmachen möchte beim Projekt Fairtrade-Landkreis Saarlouis
kann sich melden bei Bernd Maus, Telefon: (06831) 444 444 und
Jürgen Pohl, Telefon: (06831) 503-1911 sowie unter
fair@kreis-saarlouis.de
Mit der Auszeichnung von vier saarländischen
Einrichtungen (Deutsch-Französisches Gymnasium als
Fairtrade-School, Hochschule für Technik und Wirtschaft Saar als
Fairtrade-University sowie die Gemeinde Kirkel und der Landkreis Saarlouis als Fairtrade Gemeinde/Landkreis)
wurde die IFTTC am Sonntag, den 17. September abgeschlossen. Der
Initiator Bruce Crowther aus Großbritannien startete im Jahr 2000
die weltweite Bewegung mit heute knapp 2000 Fair Trade Towns. Damit
wurden weitere Zielmarken erreicht auf dem Weg zum ambitionierten
Projekt „Saarland, Fairtrade-Bundesland“.
Die über 200 Teilnehmer begrüßten vor allem die
grenzüberschreitende Organisation der Konferenz durch die
Fairtrade Initiative Saarbrücken/Saarland. Bei verschiedenen
Exkursionen nach Metz, Luxemburg und Trier konnten sie die
Partnerstädte der QuattroPole kennenlernen. Es zeigte wie eine
Großregion sich – vor allem im Fairen Handel –
miteinander verständigt.
Faires Gastrofrühstück im Juni 2017
Der Landkreis Saarlouis hat sich um die offizielle Auszeichung zum
„Fairtrade-Landkreis“ beworben. „Auf dem Weg dorthin
sind wir weiterhin auf der Suche nach Unterstützern und
Mitmachern. Wir wollen den fairen Handel im Landkreis etablieren–
und dafür sind engagierte Gastronomen die besten
Botschafter“, sagt Landrat Patrik Lauer. Der Landkreis hat aus
diesem Grund ein faires Gastrofrühstück organisiert.
Im Victor’s Residenz Hotel in Saarlouis konnten Gastronomen
und Hoteliers aus dem gesamten Landkreis selbst erleben, wie Fairtrade
schmeckt. Viele waren der Einladung des Landrats gefolgt, um sich mit
auszutauschen und sich über faire Waren und ihre Bezugsquellen zu
informieren. Wynnie Kangwana Mbindyo von der deutschen
Fairtrade-Initiative gab in ihrem Vortrag Einblicke in das Thema fairer
Handel und Produktionsbedingungen. Außerdem zeigte sie auf, wo
faire Waren schnell und einfach bezogen werden können. Die
Nalbacher Litermontschule war mit Lehrerin Susi Sänger und die
Schülerinnen Katharina Blaß und Jana Bettscheider zu Gast.
Sie berichteten von ihrem fairen und gesunden Pausenverkauf, der
dahinterstehenden Idee und zeigten faire Produkte, die die Schüler
gerne kaufen.
„Faire Produkte können das Angebot diversifizieren,
attraktiv halten und nebenbei leisten Sie einen wichtigen Beitrag
für gerechte Bezahlung und einen besseren Lebensstandard in den
armen Ländern der Erde“, erklärte der Landrat. Wer
unterstützen wolle, müsse zwei fair gehandelte Produkte im
Betrieb führen, um als Fairtrade-Botschafter fungieren.
„Alle Unterstützer werden in unserem Bewerberschreiben an
den Verein Fairtrade aufgelistet, so dass deutlich zu sehen sein wird,
wie stark die Menschen im Landkreis Saarlouis hinter der Idee des
fairen Handels stehen. Außerdem werden Flyer und weitere
Werbemaßnahmen aufgesetzt, die auch die Namen unserer
Kooperationspartner tragen werden“, so Lauer.
http://www.deutschlandfunkkultur.de/saarland-fair-trade-land.1001.de.html?dram:article_id=391132
Fairtrade für Einsteiger/ FAQ
Fairtrade Kampagnenflyer
Auf dem Weg zum Fair-Trade-Landkreis Saarlouis: Erste Sitzung der Steuerungsgruppe
Auf dem Weg zum Fair-Trade-Landkreis Saarlouis hat sich die dafür
zuständige Steuerungsgruppe zur gezielten Planung weiterer
Vorhaben nun erstmalig getroffen. Landrat Patrik Lauer betonte, dass
das Ziel, „Fairtrade Landkreis Saarlouis“ zu werden, als
eine Daueraufgabe verstanden werden muss. Bei dem Vorhaben den
„Fairtrade“-Gedanken „in die Fläche“ zu
bringen, gebe es bereits viele Erfolge zu verzeichnen: Beispielsweise
in den ausgezeichneten Aktionen im Rahmen des Bundesprojektes
„Faire Schulklasse“, an der einige Schulen des Landkreises
erfolgreich teilgenommen haben. Aber auch zahlreiche andere
Einzelprojekte verschiedener gesellschaftlicher und kirchlicher
Organisationen sowie einiger engagierter Hotellerie- und
Gastronomiebetriebe, zeigen, dass sich der Landkreis Saarlouis
insgesamt auf einem guten Weg befinde, so Landrat Lauer.
WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl betonte aus Sicht der
Wirtschaftsförderung des Landkreises die Verknüpfung von
„Fair“ und „Regional“. Die Beschäftigung
mit dem Thema „Fairer Handel“ sollte auch die Bedeutung der
Produktion und der Vermarktung regionaler Produkte im Zusammenhang mit
dem Ziel der regionalen Wertschöpfung im Auge behalten. „
Fairer Handel und Regionalität ergänzen sich in vieler
Hinsicht“, sagte Pohl.
Die Steuerungsgruppe hat gemeinsam folgende Ziele ihrer
zukünftigen Arbeit im Rahmen der Fairtrade-Initiative Landkreis
Saarlouis festgelegt:
- Als übergeordnetes Ziel, an dem sich alle
zukünftigen Projekte/Aktionen im Landkreis auf dem Weg zum
„Fairtrade-Landkreis“ ausrichten sollen, legt die
Steuerungsgruppe die Erlangung des vom TransFair Verein vergebenen
Siegels bis Ende 2016 fest. Dazu soll ein eigenes Landkreis-Logo
entwickelt werden, dass das Motto „Fair und Regional –
Landkreis Saarlouis!“ als Bild-/Wortmarke beinhaltet.
- Es sollen möglichst viele Schulen im Landkreis
motiviert werden, sich mit einem Projekt zum Thema „Faire und
Regionale Mittagsverpflegung“ in ihrer Schule zu engagieren und
dabei fair gehandelte Produkte zu verwenden bzw. anzubieten. In jeder
der 13 Kommunen im Landkreis soll möglichst eine Schule gefunden
werden, die als „Botschafter des Fairtrade-Gedankens“ die
Bemühungen des Landkreises, Fairtrade-Landkreis zu werden,
partnerschaftlich unterstützt.
- Zur Erfüllung des Kriteriums „landkreisweit
mindestens 31 Einzelhandelsgeschäfte und 16 Gastronomie- bzw.
Hotelleriebetriebe zu gewinnen“, soll auf Vorschlag von
Agnès Buschendorf (Victor`s Residenz Hotel Saarlouis) eine
Rund-E-Mail-Abfrage-Aktion „Wer bietet Fairtrade-Produkte
an?“ erfolgen. Auf Vorschlag von Jürgen Pohl könnten
Schulklassen z.B. im Rahmen von Projekten zum Thema
„Fairtrade“ in ihren jeweiligen Kommunen eine
Übersicht erstellen, welche Einzelhändler fair gehandelten
Produkte anbieten und dieses Angebot dokumentieren. Das Ergebnis dieser
Arbeit könnte dann auf der WFUS-Homepage (Button
„Fairtrade-Landkreis Saarlouis“) veröffentlicht werden
(= Erfüllung eines vom TransFair Vereins geforderten Kriteriums!).
- Um eine effiziente Öffentlichkeitswirksamkeit zu
erzielen, sollen die Akteure (Bündnispartner) alle Beiträge
über ihre eigenen Aktivitäten im Rahmen der
Fairtrade-Initiative an die Gesellschaft für
Wirtschaftsförderung Untere Saar mbH (wfus@kreis-saarlouis.de)
mailen. Das dort eingerichtete Portal soll dann die Funktion einer
zentralen Fairtrade-Landkreis-Internet-Plattform erfüllen.
Ergänzend können alle Partner durch (gegenseitige) Verlinkung
mit der WFUS-Homepage auf ihrer eigenen Homepage (wenn vorhanden)
für das Bündnis werben.
Als nächste Aktion soll auf Vorschlag von Jürgen Pohl ein
„interner“ Info-Abend für die Mitglieder der
Steuerungsgruppe stattfinden. Vertreter vom TransFair Verein Köln
sowie von Fairtrade Town Saarbrücken sollen den Mitgliedern der
Steuerungsgruppe detaillierte Informationen bzw. Umsetzungs-Tipps
geben. Die WFUS wird den Infoabend für Januar/Februar 2016
vorbereiten.
Der Steuerungsgruppe gehören Vertreter aus der Kreisverwaltung,
aus kirchlichen Organisationen, der Gastronomie/Hotellerie, dem
(Einzel-)Handel, Dritte-/Eine-Welt-Initiativen sowie aus Schulen und
Vereinen an. Jürgen Pohl wurde einstimmig zum Koordinator der
Steuerungsgruppe gewählt. Bernd Maus, Mitarbeiter der
Kreisverwaltung, wird sein Stellvertreter. Sprecherin der
Steuerungsgruppe ist Helene Elisabeth Lecomte (Kastell Teufelsburg
Artcafé, Überherrn-Oberfelsberg).
Schulklassen aus Lebach und
Wadgassen sind „Faire Klassen“
Kreis Saarlouis (pdl) Bundesweit dürfen sich seit diesem
Schuljahr 56 Schulklassen "Faire Schulklasse - Klasse des Fairen
Handels" nennen. Mit diesem Siegel zeichnet die Fairtrade Initiative
Saarbrücken Klassenverbände aus, die sich im
besonderen Maße mit fairem Handel beschäftigen und
die unterschiedlichen Themenaspekte des Fairen Handels auch im
Unterricht behandeln. In diesem Jahr kommen die „Fairen
Schulklassen“ aus Bayern, Baden-Württemberg,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland,
Thüringen und aus Luxemburg. Unter ihnen sind auch drei
Schulen aus dem Landkreis Saarlouis: die Klasse 6c der Bisstalschule in
Wadgassen hatte sich in diesem Schuljahr mit den dunklen Seiten der
Kakaoproduktion intensiv auseinander gesetzt. Auf die
Missstände wiesen die Schülerinnen und
Schüler anlässlich des Schulfestest mit selbst
gestalteten Postern hin. Die Klassen 7a und 7b der Theeltalschule in
Lebach betrieben während des Schuljahres mehrmals einen
Verkaufsstand zum Fairen Handel (z.B. einen Adventsverkauf von fairen
Waren) und realisierten zum Valentinstag eine
öffentlichkeitswirksame Aktion zu Rosen aus fairem Handel.
Anlässlich einer Feierstunde im Saarbrücker Schloss
wurde den Schülern ihre Auszeichnung überreicht.
„Wir befinden uns zurzeit auf dem Weg zum
Fair-Trade-Landkreis Saarlouis. Dabei sind die Schulen im Landkreis
wichtige Mitstreiter, um dieses Ziel auch zu erreichen“,
freute sich Jürgen Pohl, Geschäftsführer der
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Untere Saar
(WFUS), anlässlich der Titelvergabe an die Landkreis-Schulen.
Außerdem sei es wichtig, junge Menschen schon früh
über Fairen Handel und die Lebens- und Arbeitsbedingungen in
der Dritten Welt aufzuklären. „Das ist eine
Grundvoraussetzung, damit Menschen ihre Lebenschancen in den Bereichen
Bildung und Gesundheit, aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht,
verbessern können“, erklärt Pohl.
Im kommenden Schuljahr findet der Wettbewerb „Faire
Schulklassen - Klassen des Fairen Handels“ wieder statt.
Bewerben können sich alle Grundschulklassen und Klassen an
weiterführenden Schulen.
Informationen unter: www.faire-klasse.de.
Klasse 6c Bisttalschule Wadgassen (li.: WFUS-GF Jürgen Pohl)
Klassen 7a und 7b Theeltalschule Lebach (2.v.re.: WFUS-GF
Jürgen Pohl)
Auf dem Weg zum Weg zum
Fair-Trade-Landkreis Saarlouis: Steuerungsgruppe gebildet
Kreis Saarlouis (pdl)
Der Landkreis Saarlouis hat sich bei dem Verein
„TransFair“ um die Anerkennung als
Fair-Trade-Landkreis beworben. Erklärtes Ziel ist es, unter
dem Motto „Landkreis Saarlouis-Fair und Regional“
einer der ersten Fair-Trade-Landkreise im Saarland zu werden und
gleichzeitig den Handel regional erzeugter Produkte zu
fördern. Dadurch sollen die bestehenden lokalen
Wirtschaftsstrukturen gestärkt und gleichzeitig ein
Bewusstsein für den Konsum fair gehandelter Produkte
geschaffen werden. Um die vielen Aktionen und bereits existierenden
Strukturen zum Thema „Fair-Trade“ im Landkreis zu
bündeln, wurde anlässlich eines ersten Runden Tisches
im Landratsamt Saarlouis eine Steuerungsgruppe bestehend aus Vertretern
von Schulen, Kirchen, Gastronomen, des Kreistages und der Kommunen
gebildet. Referentin Fleurance Laroppe von der Fairtrade Initiative
Saarbrücken informierte die rund 50 Anwesenden, warum fair
gehandelte Waren für die in Afrika und Südamerika
lebenden Menschen existentiell wichtig sind: „Eine Milliarde
Menschen leben von weniger als einem Dollar pro Tag. Insbesondere die
Kleinbauern sind auf faire und stabile Einnahmen angewiesen, um sich
und ihre Familien ernähren zu können“,
berichtet Laroppe, die auch mehrere Jahre in der afrikanischen
Entwicklungshilfe tätig war. Bundesweit gäbe es 340
Fair-Trade-Städte. Landkreise hätten sich bisher nur
wenige angemeldet.
„Die gestiegene Anzahl an Flüchtlingen zeigt: In
unserem globalen Wirtschaftssystem läuft etwas grundlegend
falsch. Gerade die Menschen in den Entwicklungsländern
müssen für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden.
Dazu wollen wir unseren Teil beitragen und im gesamten Landkreis
für einen fairen Handel werben.“ Gleichzeitig werde
der Fokus auch auf Produkte aus der Region gelegt. „Dadurch
wird der Landkreis seiner globalen Verantwortung gerecht und
stärkt zeitgleich den regionalen Handel vor Ort“, so
Lauer.
Unter anderem benötigt der Landkreis 31 Einzelhändler
und 16 Gastronomiebetriebe mit im Boot, um „fair“
aufgestellt zu sein. Die 30 weiterführenden Schulen seien bei
diesem Thema bereits sehr aktiv, berichtet die
Schulentwicklungsplanerin Nathalie Sadik. Das Saarlouiser
Stadtgartengymnasium beispielsweise habe sich erst kürzlich um
den Titel „Fair-Trade-Schule“ beworben. Die
Steuerungsgruppe soll jetzt den weiteren Weg des Fair-Trade-Landkreises
Saarlouis betreuen. „Bereits Vorhandenes muss
gebündelt und ausgebaut, zukünftige müssen
Aktionen geplant werden“, erklärt Jürgen
Pohl, Geschäftsführer der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Untere Saar (WFUS), das
weitere Vorgehen. WFUS koordiniert die Landkreis-Aktivitäten
auf dem Weg zum „Fairtrade-Landkreis“.
„Nach den Sommerferien laden wir zur konstituierenden Sitzung
der Steuerungsgruppe ein“, so Pohl.
Folgende Personen konnten für die Mitarbeit in der
Steuerungsgruppe gewonnen werden: Heidi Detzler, Esther Woll,
Jürgen Adam, Agnes Buschendorf, Anne Wilhelm, Silvia Koch,
Stefan Schmitt, Helene Elisabeth Lecomte, Bernd Maus, Anneliese
Marschibois, Ingeborg Schmitt, Peter Lehnert, Stefan Behr, Annette
Maurer, Nathalie Sadik, Jürgen Pohl und Landrat Patrik Lauer.
Vortrag anzeigen
Landkreis Saarlouis auf dem Weg
zum Fair-Trade-Landkreis
Kreis Saarlouis (pdl) Der Landkreis Saarlouis hat sich zum Ziel
gesetzt, Fair-Trade-Landkreis zu werden. Um das begehrte Zertifikat des
Vereins „TransFair“ zu erhalten, müssen
strenge
Kriterien erfüllt werden. So sind beispielsweise kreisweit 30
Einzelhandelsgeschäfte sowie 15 Gastronomiebetriebe zu
benennen,
die fair gehandelte Produkte anbieten. Landrat Patrik Lauer freut sich,
nun ein weiteres Unternehmen auf dem Weg zum Fair-Trade-Landkreis mit
ins Boot nehmen zu können: das Victor´s Residenz
Hotel in
Saarlouis. Direktorin Agnès Buschendorf war
zunächst
skeptisch, setzt sie doch gerne auf regionale Produkte. Aber Landrat
Lauer und der Geschäftsführer des
Wirtschaftsförderungsverbandes Untere Saar e.V.,
Jürgen Pohl,
konnten sie schnell überzeugen. „Denn“, so
Pohl,
„Regionalität und Fair Trade schließen
sich nicht
gegenseitig aus. Im Gegenteil, beides kann sich prima
ergänzen.“ So könne man beim
Frühstücksbuffet
beispielsweise fair gehandelten Kaffee und Tee anbieten und daneben
Honig und Schinken aus der Region auftischen. Oder aber das heimische
Rinderfilet mit „fairem“ Pfeffer würzen.
Agnès
Buschendorf war erstaunt über die große Vielfalt,
die der
Markt an fairen Produkten vorhält und freut sich, mit dem
künftigen Einsatz von Fair-Trade-Artikeln in ihrem
Hotelbetrieb
ein Zeichen für die Bekämpfung von Armut und sozialer
Gerechtigkeit setzen zu können.
„Gemeinsam mit vielen Akteuren wollen wir den fairen Handel
im
Landkreis Saarlouis langfristig etablieren“, beschreibt
Landrat
Patrik Lauer das Ziel der Initiative. „Es ist schön
zu
sehen, dass bei vielen Menschen das Bewusstsein für
menschenwürdige und umweltschonende Produktions- und
Handelsbedingungen wächst.“
Dieses Bewusstsein zu stärken und gleichzeitig die bestehenden
lokalen Wirtschaftsstrukturen zu fördern, ist Ziel des
einstimmig
vom Kreistag beschlossenen Bestrebens, Fair-Trade-Landkreis zu werden.
Foto: Landrat
Patrik Lauer
testet gemeinsam mit Victor´s-Direktorin Agnès
Buschendorf
und WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl
(v.l.n.r.) den fair
gehandelten Kaffee
pdl/Foto: Silke Hans
Landrat Patrik Lauer startet
„Fair-Trade-Sommertour“ im Kreis Saarlouis
Kreis Saarlouis (pdl) Der Landkreis Saarlouis hat sich bei dem Verein
„TransFair“ um die Anerkennung als
Fair-Trade-Landkreis beworben. Erklärtes Ziel ist es, die
bestehenden lokalen Wirtschaftsstrukturen zu stärken und
gleichzeitig ein Bewusstsein für den Konsum fair gehandelter
Produkte zu schaffen. Um dabei möglichst viele Menschen zu
erreichen, setzt der Landkreis auf die Vernetzung bereits
verantwortungsbewusst handelnder Unternehmer und Gastronomen. Im Zuge
seiner „Fair-Trade-Sommertour“ hat Landrat Patrik
Lauer zwei Standorte mit regionalem und fairem Vorbildcharakter im
Landkreis Saarlouis besucht.

Ein Blick in den liebevoll eingerichteten Fair-Trade-Laden "la Tienda"
in Saarlouis.
Feinste Schokolade, eine große Auswahl an speziellen
Teesorten, Kaffee, ausgefallene Kunstwaren und noch so einige
Erzeugnisse aus fairem Handel mehr bietet das Fair-trade- Angebot im
„La tienda“ in Saarlouis. Der kleine, mit viel
Liebe geführte Dritte-Welt-Laden in der
Weißkreuzstraße war ein Ziel der
„Fair-Trade-Sommertour“ von Landrat Patrik Lauer.
Mit dem engagierten Ziel, der erste saarländische
„Fair-trade-Landkreis“ zu werden, hat es sich der
Kreis Saarlouis zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Akteure
im Bereich des fairen Handels mit ins Boot zu nehmen. Beim ersten
offiziellen gemeinsamen Austausch wurde der in der
Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins „La
Tienda e. V.“ gelegene Betrieb zu einem Treffpunkt der
Informations- und Ideensammlung. Die Stadt Saarlouis geht bereits seit
drei Jahren als „Fair-Trade-Stadt“ mit bestem
Beispiel voran. „Hier wollen wir aufsatteln und weitere
Unternehmer und Kommunen für dieses Thema gewinnen. Gemeinsam
wollen wir den fairen Handel im Landkreis Saarlouis langfristig
etablieren“, erklärte Landrat Patrik Lauer beim
Informationsgespräch. Dabei unterstützt der Faire
Handel die Produzenten in den Entwicklungsländern
beispielsweise durch die Zahlung von Mindestpreisen, die über
dem geltenden Weltmarktpreis liegen. Zugleich sind die
Förderungen besserer Arbeitsbedingungen, umweltschonender,
nachhaltiger Herstellungsmethoden, einer selbstbestimmten Zukunft
für die Erzeuger sowie das Verbot von ausbeuterischer
Kinderarbeit genannte Ziele. Seit knapp 10 Jahren schon stehen die
ehrenamtlichen Betreiber von „la tienda“
dafür ein, diese Ideale Wirklichkeit werden zu lassen. Bis zu
20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit viel Herz und Verstand
derzeit „im Lädchen“ im Einsatz. Alle
Erlöse aus dem Geschäftsbetrieb kommen über
den Verein Projektpartnerschaft Dritte Welt e.V. Saarlouis
unterstützenden Konzepten in Dritte-Welt-Ländern
zugute. „In diesem schönen Lädchen finden
sich zahlreiche hochwertige und geschmackvolle Produkte, die durch
faire und existenzsichernde Preise weltweit menschenwürdige
Arbeitsbedingungen schaffen“, betonte Landrat Lauer.

Margret Schu und Landrat Patrik Lauer
Essentiell für unsere Region sei aber nicht nur gerechtes,
sondern auch ein lokales Wirtschaften: „Regionale
Verarbeitungsstrukturen müssen erhalten und noch weiter
ausgebaut werden. Wir brauchen regionale Mühlen, Molkereien
oder Bäcker. Wir brauchen regionale Schlachthöfe,
damit die Tiere nicht stundenlang durch die Gegend transportiert werden
müssen.“ Entsprechend könne jeder Einzelne
durch den Kauf von Erzeugnissen aus der heimischen Region,
ergänzt durch fair gehandelte Produkte aus aller Welt, den
Gedanken der Nachhaltigkeit in seinem Alltag umsetzen, beschrieb
Jürgen Pohl, Geschäftsführer des
Wirtschaftsförderungsverbandes Untere Saar e.V., die
dahinterstehende Idee des Vorhabens.

WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl und Landrat
Patrik Lauer im Gespräch mit den
"La-Tienda"-Gründungsmitgliedern Sieglinde Hesidenz und Maria
Adam sowie dem Vorsitzenden des Vereins Projektpartnerschaft Dritte
Welt e.V. Saarlouis, Jürgen Adam (v.l.n.r.).
Dass man diese beiden Aspekte im Gastronomiebereich wunderbar
kombinieren kann, beweist Restaurantchef Jürgen Trampert. Seit
vielen Jahren schon setzt der Inhaber des „Alten
Pfarrhauses“ auf die Verarbeitung biologischer Produkte aus
der Region. Daneben finden sich in der Restaurantküche viele
Waren aus fairem Handel. „Regional und fair ist ja kein
Widerspruch. Im Gegenteil! Das Ganze ergänzt sich
wunderbar.“ Was nicht hier in der regionalen
Wertschöpfung produziert wird, beispielsweise Kaffee oder
Gewürze, bezieht er aus fairem Handel. So kommt es nicht
selten vor, dass Küchenchef Dieter Thoni ein Rinderfilet aus
der regionalen Produktion mit afrikanischem Pfeffer würzt oder
dass das an der Pasta verwendetet Olivenöl mit einem
Fair-Trade-Siegel versehen ist. Landrat Patrik Lauer war von diesem
vorbildlichen Einsatz im „Alten Pfarrhaus“
begeistert: „Es ist angesichts eines immer globaleren und
anonymeren Lebensmittelmarktes schön zu sehen, wenn sich
Unternehmer auf regionale und faire Wirtschaftskreisläufe
besinnen.“ Und geschmacklich mache das Restaurant ebenfalls
einiger her. „Hier kann man mit noch mehr Freude und
Bewusstsein das Essen genießen“,
resümierte der Landrat bei einem Teller mit traditioneller
saarländischer Kartoffelsuppe.

Jürgen Pohl, Patrik Lauer, Restaurantinhaber Jürgen
Trampert und der Küchenchef im "Alten Pfarrhaus" Dieter Thoni
(v.l.n.r.) bei einem Teller Kartoffelsuppe aus regionalen Zutaten.
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