WFUS-Rückblick

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BGM-Veranstaltung - Ein Projekt für zufriedene Mitarbeiter
04. Mai 2017
Der Landkreis Saarlouis hat es schon länger und auch die Gemeinde Schwalbach ist inzwischen mit im Boot – es geht um das Betriebliche Gesundheitsmanagement, kurz BGM. Doch wie können kleine und mittlere Unternehmen, wie es nicht zuletzt auch Verwaltungen sind, davon profitieren? Dieser Frage gingen jetzt zahlreiche Zuhörer im Sitzungssaal des Schwalbacher Rathauses nach. Gemeinsam hatten die Wirtschaftsförderung Untere Saar (WFUS), der Landkreis Saarlouis, die Johannesbad BGM und der Bundesverband mittelständische Wirtschaft zu einer Informationsveranstaltung unter dem Motto „Gesunde Mitarbeiter – erfolgreiche Betriebe“ eingeladen.

Der Vortrag lag in den Händen von Ricarda Kreutzer von der Projektkoordination Johannesbad BGM und sowohl im Kreis als auch in der Gemeinde Schwalbach bestens bekannt. Beide Gesundheitskoordinatorinnen in den beiden Verwaltungen, Susanne Arweiler-Zenner und Marie-Christin Wagner, haben bei der Johannesbad BGM ihre Ausbildung gemacht und sind die Ansprechpartner vor Ort. Doch, warum überhaupt BGM thematisieren? Dieser Frage stellte sich Jürgen Pohl von der WFUS. „Vor fast neun Jahren haben wir einen Vortrag über den demografischen Wandel gehalten. Damals wurden wir gefragt, warum wir das machen. Heute spricht da niemand mehr drüber, die Wichtigkeit des Themas ist längst erkannt. Eine Parallele sehe ich heute beim Thema BGM. Die Unternehmen müssen sich immer wieder die Frage stellen, wie sie mit ihrer wichtigsten Ressource, dem Personal umgehen“, erklärte er. Nicht zuletzt, um dieses überaus wertvolle Kapital mit unendlichen Wissen zu pflegen, brauche es ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, ist er überzeugt.

Schwalbachs Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer erzählte von seinen Beweggründen, in der Gemeindeverwaltung mit rund 180 Mitarbeitern dieses Angebot einzuführen. „Mich haben schon als Hauptamtsleiter die Fehlzeiten stutzig gemacht. Als Bürgermeister wollte ich den Dingen auf den Grund gehen“, sagte er. Ein Gesundheitstag, vor allem aber die Mitarbeiterbefragungen und aktuell die Gesundheitszirkel haben viel Aufschluss darüber gebracht, wie er berichtete. „Wir können bis jetzt nur allen empfehlen, dieses Thema anzugehen.“ Dass dies dicke Bretter bohren bedeuten kann, schickte Andreas Dippe vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft dem Vortag der Referentin Ricarda Kreutzer voraus.

Der Bereich des BGM, erläuterte sie, sei durch die Durchführung im eigenen Unternehmen entstanden. „Wir haben zunächst einmal selbst mit unseren Mitarbeitern ein BGM durchgeführt. Das kam so gut an, dass es sich rumgesprochen hat“, erzählte sie.

Inzwischen bietet die Johannesbad JobaMed Service GmbH diesen Geschäftsbereich Unternehmen in ganz Deutschland an. „Der Unterschied zwischen dem BGM und einer Gesundheitsförderung liegt ganz klar in der Nachhaltigkeit. Es handelt sich nicht um einzelne Projekte, sondern es geht um einen strategisch durchdachten Prozess“, sagte sie. Der Faktor Mensch, betonte sie, werde noch immer zu gering geschätzt, die Zufriedenheit eines Mitarbeiters im Unternehmen sei entscheidend für Produktivität. Gleich zu Beginn der Einführung, mahnte sie, müssen die Führungskräfte informiert werden, um das BGM im Unternehmen positiv zu begleiten. „Wichtig ist, dass es nach der Mitarbeiterbefragung eine Rückmeldung gibt und immer wieder informiert wird“, erklärte sie. „Anfangs sind wir auf große Skepsis gestoßen, so nach dem Motto, was wollen die jetzt schon wieder. Doch inzwischen sind viele Mitarbeiter dabei, arbeiten in den Gesundheitszirkeln produktiv mit“, sagte Neumeyer.


Sie sind überzeugt vom Nutzen des BGM: Stefan Rech, Hans-Joachim Neumeyer, Susanne Arweiler-Zenner, Andreas Dippe, Ricarda Kreutzer, Marie-Christin Wagner, Fred Tomaka und Jürgen Pohl (von links)

Carolin Merkel, SZ