WFUS-Rückblick

Zurück zur Auswahl
 
Auf dem Weg zum Weg zum Fair-Trade-Landkreis Saarlouis: Steuerungsgruppe gebildet
10. Juli 2015
Kreis Saarlouis (pdl)

Der Landkreis Saarlouis hat sich bei dem Verein „TransFair“ um die Anerkennung als Fair-Trade-Landkreis beworben. Erklärtes Ziel ist es, unter dem Motto „Landkreis Saarlouis-Fair und Regional“ einer der ersten Fair-Trade-Landkreise im Saarland zu werden und gleichzeitig den Handel regional erzeugter Produkte zu fördern. Dadurch sollen die bestehenden lokalen Wirtschaftsstrukturen gestärkt und gleichzeitig ein Bewusstsein für den Konsum fair gehandelter Produkte geschaffen werden. Um die vielen Aktionen und bereits existierenden Strukturen zum Thema „Fair-Trade“ im Landkreis zu bündeln, wurde anlässlich eines ersten Runden Tisches im Landratsamt Saarlouis eine Steuerungsgruppe bestehend aus Vertretern von Schulen, Kirchen, Gastronomen, des Kreistages und der Kommunen gebildet. Referentin Fleurance Laroppe von der Fairtrade Initiative Saarbrücken informierte die rund 50 Anwesenden, warum fair gehandelte Waren für die in Afrika und Südamerika lebenden Menschen existentiell wichtig sind: „Eine Milliarde Menschen leben von weniger als einem Dollar pro Tag. Insbesondere die Kleinbauern sind auf faire und stabile Einnahmen angewiesen, um sich und ihre Familien ernähren zu können“, berichtet Laroppe, die auch mehrere Jahre in der afrikanischen Entwicklungshilfe tätig war. Bundesweit gäbe es 340 Fair-Trade-Städte. Landkreise hätten sich bisher nur wenige angemeldet.

„Die gestiegene Anzahl an Flüchtlingen zeigt: In unserem globalen Wirtschaftssystem läuft etwas grundlegend falsch. Gerade die Menschen in den Entwicklungsländern müssen für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden. Dazu wollen wir unseren Teil beitragen und im gesamten Landkreis für einen fairen Handel werben.“ Gleichzeitig werde der Fokus auch auf Produkte aus der Region gelegt. „Dadurch wird der Landkreis seiner globalen Verantwortung gerecht und stärkt zeitgleich den regionalen Handel vor Ort“, so Lauer.

Unter anderem benötigt der Landkreis 31 Einzelhändler und 16 Gastronomiebetriebe mit im Boot, um „fair“ aufgestellt zu sein. Die 30 weiterführenden Schulen seien bei diesem Thema bereits sehr aktiv, berichtet die Schulentwicklungsplanerin Nathalie Sadik. Das Saarlouiser Stadtgartengymnasium beispielsweise habe sich erst kürzlich um den Titel „Fair-Trade-Schule“ beworben. Die Steuerungsgruppe soll jetzt den weiteren Weg des Fair-Trade-Landkreises Saarlouis betreuen. „Bereits Vorhandenes muss gebündelt und ausgebaut, zukünftige müssen Aktionen geplant werden“, erklärt Jürgen Pohl, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Untere Saar (WFUS), das weitere Vorgehen. WFUS koordiniert die Landkreis-Aktivitäten auf dem Weg zum „Fairtrade-Landkreis“. „Nach den Sommerferien laden wir zur konstituierenden Sitzung der Steuerungsgruppe ein“, so Pohl.



Folgende Personen konnten für die Mitarbeit in der Steuerungsgruppe gewonnen werden: Heidi Detzler, Esther Woll, Jürgen Adam, Agnes Buschendorf, Anne Wilhelm, Silvia Koch, Stefan Schmitt, Helene Elisabeth Lecomte, Bernd Maus, Anneliese Marschibois, Ingeborg Schmitt, Peter Lehnert, Stefan Behr, Annette Maurer, Nathalie Sadik, Jürgen Pohl und Landrat Patrik Lauer.

 Vortrag anzeigen