WFUS-Rückblick

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MJR PharmJet GmbH siedelt in Überherrn an
12. Dezember 2014
Kreis Saarlouis (pdl)
Stattliche fünf Millionen Euro investiert das Homburger Unternehmen MJR PharmaJet GmbH in den neuen Standort im Industriegebiet Häsfeld in Überherrn. Die Schaffung eines hochtechnologischen Kompetenzzentrums für innovative Lösungen im Bereich der Formulierungsentwicklung für Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika nahmen der Überherrner Bürgermeister Bernd Gillo, Landrat Patrik Lauer und Jürgen Pohl, Geschäftsführer des Wirtschaftsförderungsverbandes Saarlouis zum Anlass, zusammen mit dem Geschäftsführer von MJR PharmJet GmbH, Dr. Bernd Baumstümmler, das Vorhaben der Presse vorzustellen.

Die Ansiedlung der MJR PharmaJet GmbH in der Comotorstaße 1 sei für den Industrie-Landkreis Saarlouis ganz wichtig und zeige, was regionale Wirtschaftsförderung vor Ort bewegen kann, erklärte Landrat Patrik Lauer. WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl habe die Weichen gestellt und die Gemeinde Überherrn das ideale Areal in Grenznähe mit hervorragender Verkehrsanbindung „im Herzen Europas“ geboten. Die Schaffung von vorerst 40 neuen Arbeitsplätzen im Laborbereich und Produktion begrüßten Landrat und Bürgermeister ganz besonders. Ganz angetan war Landrat Patrik Lauer vom Energiekonzept des Unternehmens. Auf den Dachflächen des zirka 6000 Quadratmeter großen Hallenbereichs soll eine Photovoltaikanlage errichtet werden. Diese diene der Eigenstromversorgung und ermögliche aber auch eine Elektrofahrzeugflotte vorzuhalten, die den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werde. „Ein guter Beitrag für unser Vorhaben, Klimaschutz-Landkreis zu werden“, lobte der Landrat die Geschäftsführung.

Ganz im Blickpunkt der Pressekonferenz stand ein nur drei Zentimeter großer Mikrojetreaktor. Er gilt weltweit als Revolution in der pharmazeutischen Forschung. Nazende Günday-Türeli hat als Doktorandin im Team von Professor Marc Schneider in Saarbrücken und Marburg und als Mitarbeiterin der MJR PharmJet GmbH eine neue Methode entwickelt, antibiotische Wirkstoffe in Nano-Behältnissen zu verkapseln. Diese Nanopartikel-Transporter werden von der MJR PharmJet mit Hilfe ihrer patentierten „Mikrojetreaktor-Technologie“ hergestellt. Der Wirkstoff wird dabei nicht verändert und kann hochdosiert geladen werden. Er wird vom Patienten inhaliert, überwindet die Barriere aus Lungenschleim und Biofilm und liefert das Antibiotikum gezielt am Infektionsherd ab. Danach werden die Nano-Transporter vom Körper abgebaut. Der Wirkstoff-Paketdienst wurde für Antibiotika entwickelt, er kann aber auch Medikamente gegen verschiedenste Krankheiten zustellen und beispielsweise auch bei Nahrungsergänzungsmitteln oder Kosmetik zum Einsatz kommen. Für diese Entwicklung erhielt Nazende Günday Türeli den CPhI Worldwide Pharma Award 2014 in Paris überreicht. Die CPhI fördert Innovationen in der Pharmazie von der Entdeckung neuer Wirkstoffe bis zum Fertig-Arzneimittel, veranstaltet weltweit große Messen, Ausstellungen und Konferenzen.

Für Landrat, Bürgermeister und Wirtschaftsförderer war dies ein ganz besonderer Anlass, NazendeGündayTüreli zu der Auszeichnung zu gratulieren und das neue Unternehmen willkommen zu heißen.


Bürgermeister Bernd Gillo (v.l.) überreicht im Beisein von WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl und Landrat Patrik Lauer zum Firmenstart in Überherrn Nazende Günday Türeli und Dr. Bernd Baumstümmler ein Bild


Blumen für die Ausgezeichnete: Im Rahmen der Pressekonferenz ehrten Landrat Patrik Lauer (3.v.li.), Bürgermeister Bernd Gillo (li.) und WFUS-GF Jürgen Pohl (2.v.li.) Frau Nazende Günday Türeli (2.v.re.) für ihre in Paris verliehene international anerkannte Auszeichnung mit dem dem CPHI Pharma Avard 2014.


In Anwesenheit von Landrat Patrik Lauer (li.), Bürgermeister Bernd Gillo (2.v.re.) und WFUS-GF Jürgen Pohl (re.) erläutert Dr. Bernd Baumstümmler (2.v.li.) die einzigartigen Nutzungsmöglichkeiten der patentierten Microjetreaktor-Technologie.


Hier entsteht der neue Standort der MJR Pharmjet GmbH: Überherrn-Altforweiler (Industriegebiet Häsfeld), Comotorstraße 1 (ehemals Fa. ABSAAR)
Fotos: Brigitta Schneider