WFUS-Rückblick

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Praktische Umsetzung des Solardach-Katasters am Beispiel der Familie Moroldo
16. März 2011
Martin Moroldo aus Schwalbach hat es bereits in die Tat umgesetzt: Solarzellen auf dem Dach seines Hauses. An einem sonnigen Tag produziert die Anlage 40 Kilowattstunden Strom.

Von SZ-Redakteurin Dörte Grabbert

Das Solardachkataster für den Landkreis Saarlouis soll in den kommenden Wochen ins Netz gestellt werden. Doch bereits jetzt fragen Interesierte beim Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar (WFUS)nach den Möglichkeiten einer Solaranlage auf ihrem Dach. Einer davon war Martin Moroldo aus Schwalbach. Er hat sein Vorhaben bereits in die Tat umgesetzt.

Umbauen wollte Martin Moroldo sowieso. Auch eine Solaranlage sollte auf sein Dach seines neuen Hauses in Schwalbach. Deshalb ging er im September 2010 zur ersten Infoveranstaltung des WFUS über das Solardachkataster des Landkreises im Rathaus in Schwalbach. "Ich habe noch vor Ort die Eignung meines Hauses überprüfen lassen", erinnert sich der Bankkaufmann. Das Ergebnis: Das Dach richtet sich Richtung Südost uns Südwest. Sehr gute Bedingungen für eine Solaranlage. Auch die neutrale Wirtschaftlichkeitsüberprüfung auf den Seiten des WFUS fiel positiv aus. "Ich bin damals aber noch zur Sparkasse gegangen, um das noch mal überprüfen zu lassen, weil ich gar nicht glauben konnte, dass sich das trägt." Die haben die Wirtschaftlichkeitsrechnung des WFUS bestätigt, ebenso wie die Firma Sperling Solar aus Schmelz, die am Ende die Solaranlage für Moroldo gebaut hat und andere Firmen, die ebenfalls Angebote abgegeben haben. Ende 2010 war die Solaranlage, insgesamt 65 m² Module, auf dem Dach. Kosten: rund 24.000 Euro. Jetzt produziert sie rund 40 Kilowattstunden Strom an einem sonnigen Tag. 4.000 KWh im Jahr verbraucht die Familie mit drei Kindern momentan und 33 Cent ist die Einspeisevergütung.

Gewählt hat die Firma Sperling nach eigenen Angaben hochwertige Module. "Es könnte sich natürlich schneller rechnen mit preiswerteren Modulen", sagt GF Jörg Sperling, "aber Qualität geht vor". In rund 12 bis 13 Jahren habe sich die Anlage gerechnet, in den verbleibenden 8 Jahren der 20-jährigen garantierten Einspeisevergütung kann Familie Moroldo den Erlös aus dem Stromverkauf direkt nutzen. Die Familie würde den selbst produzierten Strom gerne speichern. Den Plan mussten sie aber erst einmal ad acta legen. "Die Speicherkapazität der Batterien, die derzeit auf dem Markt sind, reicht aber noch nicht aus. Für Privatleute rentiert sich das nocht nicht", begründet Jörg Sperling. Das Interesse der Moroldos an Möglichkeiten, den selbst produzierten Strom im eigenen Haus zu speichern und dann auch selbst wieder zu nutzen, ist ein wichtiger Trend. So sieht es Jürgen Pohl, Geschäftsführer des WFUS: "Neben dem Geldsparen durch die Energievergütung ist auch der Aspekt der Unabhängingkeit immer wichtiger für die Leute". Überhaupt steige das Interesse von Privatleuten und Firmen für Solaranlagen nach dem Unglück von Fukushima stark an, sagen beide, Jürgen Pohl vom WFUS und Jörg Sperling von der Fa. Sperling Solar aus Schmelz. In wenigen Wochen soll nun endlich das frei zugängliche Solardachkataster auf der Internetseite des WFUS für alle einsehbar freigeschaltet werden. Dann sind die Dachflächen aller Häuser im Kreis farblich markiert, je nach Eignung für Solaranlagen (Photovoltaik und Solarthermie). "Das wird gleichzeitig ein saarländisches Portal für die drei Landkreise Saarlouis, St. wendel und Neunkirchen", ergänzt Jürgen Pohl. Wer die Eignung seines Daches nicht ins Netz stellen lassen möchte, hat jetzt die Gelegenheit, Widerspruch dagegen beim WFUS einzulegen. Die Widerspruchsfrist beträgt vier Wochen.

Mehr Infos dazu gibt es beim WFUS unter Tel.-Nr. 0 68 31 / 5 03 19 - 13 (M. Krämer)