WFUS-Rückblick

Zurück zur Auswahl
 
Gemeinsam Freundschaft zelebrieren
02. Juni 2017
Europa lebt nicht allein von großer Politik. Für die nötigen Aktivitäten auf zwischenmenschlicher Ebene setzen sich beispielsweise Vereine ein. Zwei von ihnen veranstalteten ein deutsch-italienisch-französisches Freundschaftstreffen an der Grenze bei Berus.

Europa wird nicht allein auf politischer Ebene gestaltet. "Die Grundlage bilden wir", sagte Schirmherr Bernd Gillo am Denkmal der großen Europäer in Berus. Bei einem deutsch-italienisch-französischen Freundschaftstreffen mahnte Überherrns Bürgermeister, nicht immer auf die Politiker zu warten. 70 Jahre Frieden seien nicht genug, fuhr Gillo fort. Es sollten noch weitere 100 Jahre werden.

Ein Freundschaftstreffen des deutsch-italienischen Freundeskreis Rehlingen brachte am Freitag an die 50 Personen ans Europäerdenkmal. Angestoßen hatte dies der Europa-Denkmal-Verein Berus. Die Begegnung mit Freunden aus dem benachbarten Berviller fand etwa 1,5 Kilometer weiter westlich statt. Nach einer kleinen Wanderung über die Tafel-Tour wartete am Lothringer Kreuz eine Abordnung unter Bürgermeisterin Christine Thiel. "Wo früher die Grenze war", sagte sie, "ist heute davon nichts mehr da."

Ein Deutscher spielte im ehemaligen Grenzbereich die italienische Nationalhymne auf der Trompete, und ein Franzose hielt dazu die Noten. Diese Gemeinsamkeit steckt auch im Europäerdenkmal, aber der italienische Anteil wird von Robert Schuman und Konrad Adenauer etwas verdeckt.

Dabei war der frühere Ministerpräsident Italiens, Alcide De Gaspari, aktiv am Aufbau der Europäischen Gemeinschaft beteiligt. Die begann Anfang der 1950er Jahre noch als Montanunion.

Kurt Schoenen, Präsident des Europa-Denkmal-Vereins, wies darauf hin, dass in den Anfangsjahren des Denkmals regelmäßig Italiener herkamen. Nun hoffe er auf einen Neuanfang dieser Aktivitäten. Das Freundschaftstreffen am Freitag fiel auf den italienischen Nationalfeiertag, merkte Michael Haan an, italienischer Honorarkonsul im Saarland. Über ein alljährliches Treffen werde man im Vorstand diskutieren, sagte Lillo Gangi, Präsident des deutsch-italienischen Freundeskreises. Denn der "Gedankenaustausch über die Grenzen hinweg" solle wieder neuen Schwung bekommen.

Kurt Schoenen verwies auch auf 50 Jahre Europa-Denkmalverein. Dazu findet am 19. Juni ein Festakt in der Sendehalle des ehemaligen Europa I statt.


Pflegen gemeinsame Freundschaft v.l.n.r. Bernd Gillo, Lillo Gangi, Helmut Bulle, Kurt Schoenen, Michael Haan u. Jürgen Pohl. Nicht auf dem Foto: Christine Thiel


Gruppenfoto nach gemeinsamer "Grenz"-Wanderung bei unseren französischen Freunden.

Verfasser: Johannes A. Bodwing