WFUS-Rückblick

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KieWi-Projekt am Staatlichen Gymnasium am Stadtgarten (SGS)
04. OKtober 2016
Bisher kannte man das KieWi-Projekt der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH (WFUS) nur im Zusammenhang mit den Vierten Klassen der Grundschulen. Schwalbach (2013), Schmelz und Saarwellingen (2014), Bous und Ensdorf (2015) und Überherrn und Wallerfangen (2016) waren die bisherigen Stationen des erfolgreichen Schülerprojektes.

Durch die Berichterstattung im Amtlichen Nachrichtenblatt von Überherrn wurde eine Lehrerin des Stadtgarten-Gymnasiums auf dieses Projekt aufmerksam. Sie betreut derzeit eine Hochbegabten-Gruppe der Schule. Diese Gruppe, bestehend aus Fünf- und Sechstklässlern, hat eine Schülerfirma mit dem Namen „Querstich“ gegründet. Wie der Firmenname vermuten lässt, werden hier nützliche Dinge des täglichen „Schüler“-Lebens entworfen und genäht. Vom Schlüsselanhänger über Schülermäppchen bis hin zu Schutzhüllen aus Stoff, etc. wird alles genäht, was „vor die Nadel“ kommt. Diese Dinge werden dann bei passenden Gelegenheiten, wie z. B. Schulfesten verkauft, um mit dem Erlös wieder neue Stoffe oder Gerätschaften kaufen zu können. Und wer denkt, dass diese Gruppe nur aus Mädchen besteht, irrt sich gewaltig, denn die Hälfte der Truppe sind Jungs.

Und da diese „Firmentätigkeit“ ja etwas mit Wirtschaft und Handel zu tun hat, kam diese oben genannte Lehrerin auf die Idee, Herrn Krämer vom WFUS mit seinem KieWi-Projekt für ihre Gruppe zu gewinnen.

Nach einem ersten Gespräch einigte man sich auf eine „abgespeckte“ Version des KieWi-Projektes; Unterricht und Besichtigung ja, Rundfahrt zu den Gewerbegebieten und Abschlusspräsentation nein. Der Unterricht sollte aber dafür um 2 Einheiten erweitert werden, in denen zum einen die einzelnen Gewerbegebiete besprochen und zum anderen das Thema „Existenzgründung/Firmengründung“ behandelt werden sollte.

7. Juni 2016:In der ersten Einheit wurden, wie in den Grundschulen auch, die Themen Wirtschaft, Handel und Dienstleistung incl. deren Vernetzung besprochen. Auch die Unterschiede zwischen Misch-, Gewerbe- und Industriegebieten wurden diskutiert.

15. Juni 2016:In der zweiten Einheit wurden dann die einzelnen Gewerbe- bzw. Industriegebiete besprochen. Welche Firmen befinden sich dort? Welche Produkte werden hier hergestellt und welche Ausbildungsberufe werden dort angeboten?

4. Juli 2016:In der letzten Unterrichtseinheit wurde das Thema Existenz- bzw. Firmengründung bearbeitet. Was hat man bei der Gründung der „Schülerfirma“ alles richtig gemacht, was hat man übersehen und was müsste auf jeden Fall noch in der realen Praxis nachgeholt werden? Auch einige Marketing- und Verkaufsstrategien wurden innerhalb der 90-minütigen Unterrichtseinheit erläutert.

4.10.2016:Bedingt durch die Sommerferien auf der einen Seite und den Umzug von MEWA vom Röderberg zum Lisdorfer Berg in den Monaten August und September auf der anderen Seite konnte die geplante Firmenbesichtigung leider erst im Oktober stattfinden. MEWA wurde für diese Besichtigung deshalb angefragt, weil hier das Thema Nähen innerhalb der Produktionsabläufe auch eine ganz wichtige Rolle spielt, sodass sich die „Mitarbeiter der Schülerfirma Querstich“ einmal einen Einblick über „Nähen in realen Praxis“ verschaffen konnten.

Doch bei der „modernsten Wäscherei“ Europas kamen die jungen Schüler nicht mehr aus dem Staunen raus. Da wurden tausende Kleidungsstücke wie von Geisterhand über Schienensysteme an der Decke durch die Halle befördert. Rote Overalls, blaue Arbeitskittel, neonfarbene Schutzkleidung, weiße Maleranzüge und vieles mehr absolvierten nach und nach die entsprechenden Arbeitsstationen. Eingangskontrolle, Waschen, ggf. Ausbessern, nach Firmen sortieren, Bügeln, Zusammenlegen und für den Rücktransport zu den einzelnen Kunden bereitstellen, alles dies wird zentral über Barcodes gesteuert. Somit kann ganz genau festgestellt werden, an welcher Stelle sich jetzt z. B. der Arbeitsanzug von Herrn Müller von der Firma Mustermann gerade befindet. Ist er noch in der riesigen Waschmaschine, in der Näherei oder schon zusammengelegt im Wäschesack?

Besonderen Eindruck machten auch einige umweltfreundliche bzw. –schonende Arbeitsabläufe. So wird z. B. mit dem noch relativ warmen Waschwasser am Ende des Waschvorganges das frische, kalte Wasser bereits vorgewärmt. Auch die Abwärme vieler Maschinen innerhalb des Werkes wird benutzt, um die gesamte Fußbodenheizung in den Büro- und Sozialräumen zu speisen. Dem Abwasser, das letztlich dem Kanalsystem zugeführt wird, werden alle möglichen Schmutzpartikel und chemischen Verunreinigungen entzogen.

Auch die Bereiche „Ergonomie der Arbeitsplätze“ und „Arbeitssicherheit“ werden bei MEWA groß geschrieben. Dies schlägt sich unter anderem in der Mitarbeiterzufriedenheit und der Unfallstatistik nieder.

Vielen Dank an die Firma MEWA, die uns diesen spannenden Einblick in die derzeit modernste Wäscherei Europas gewährt hat.

Schülerfirma "Querstich" zu Gast bei MEWA: links Frau Alles (MEWA) daneben Frau Schütz (Lehrerin am SGS) und ganz rechts Projektleiter M. Krämer (WFUS)


Die Schüler während des Unterrichtes


Das Thema "Wirtschaft" stand heute auf dem Programm


Vielen Dank an Frau Alles, Assistentin der Geschäftsführung, die uns die Firma MEWA vorgestellt hat.


Nochmals Vielen Dank...

Fotos Lara Kühn (Landkreis), M. Krämer (WFUS)