WFUS-Rückblick

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Regionales Bündnis für Chancengleichheit zieht erfolgreiche Bilanz
06. Oktober 2015
Gemeinsam für mehr Selbstverständlichkeit – unter diesem Motto warb das Regionale Bündnis für Chancengleichheit im Landkreis Saarlouis in den vergangenen drei Jahren für mehr Frauen in Führungspositionen, gleiche Bezahlung bei gleicher Leistung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Als einzige Kommune im Saarland war der Landkreis Saarlouis 2012 vom Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend ausgewählt worden, bundesweit eines von zehn Regionalen Bündnissen zu werden. Gesteuert wurde das Projekt von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) Berlin. Diese überregionale Unterstützung läuft nun aus – der Landkreis und die beteiligten elf Unternehmen wollen den eingeschlagenen Kurs aber weitergehen, das machten die Beteiligten anlässlich einer Abschlussveranstaltung im Saarlouiser Landratsamt deutlich. „Unser Bündnis hat sich dafür stark gemacht, dass Frauen ihre verdienten Plätze in den Unternehmen einnehmen können. Gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen haben wir die regionale Wirtschaft für diese Themen sensibilisiert, haben mit unserer Kampagne „Kein Mädchen für alles“ informiert und in Veranstaltungen für unser Anliegen geworben. Die Frauen im Landkreis Saarlouis haben uns dabei gezeigt: sie sind qualifiziert, entschlossen und bereit, mehr Verantwortung im Beruf zu übernehmen“, sagte Landrat Patrik Lauer. In dieser Zeit sei außerdem die Frauenerwerbsquote im Landkreis Saarlouis – die im Saarland traditionell niedrig liege – um drei Prozent gestiegen. „Hier wollen wir weiter anknüpfen“, versprach Lauer. Sogar um fast vier Prozent gestiegen sei der Anteil der Frauen in Führungspositionen – „ein wirklich gutes Ergebnis, auch im Vergleich zu anderen regionalen Bündnissen“, betonte Helga Lukoschat, Geschäftsführerin der EAF. „Unser Engagement ist keine Sonderbehandlung für Frauen. Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit“, hob Jürgen Pohl, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Untere Saar hervor. Zahlreiche Aktionen und Vorträge habe das Bündnis gemeinsam auf die Beine gestellt, berichtete die Frauenbeauftragte des Landkreises Saarlouis, Astrid Brettnacher. Auch diese Bemühungen sollen zukünftig fortgeführt werden. Konkrete Beispiele, wie Chancengleichheit im Unternehmen gelingen kann, wurden ebenfalls vorgestellt: Im Ensdorfer Möbel Martin zum Bespiel sei das ambitionierte Ziel, 50 Prozent der Führungspositionen mit Frauen zu besetzten, in diesem Jahr erreicht worden, erzählte Christine Reinhard, Leiterin des Mitarbeiterservices. Zwei Führungskräfte arbeiten dort in Teilzeit, um den Mitarbeitern Mut zu machen und zu zeigen, „dass es funktioniert.“ Außerdem seien konkrete Maßnahmen zur Erleichterung des Wiedereinstiegs nach der Elternzeit im Unternehmen etabliert worden, so Reinhart. Angekommen sei das Thema auch bei der Saarlouiser Kreissparkasse, berichtete Frauenbeauftragte Sabine Behr. Weibliche Fachkräfte werden dort über ein spezielles „Mentoring-Programm“ auf ihrem Karriereweg beraten. Für die Zukunft hat sich das Unternehmen die Einführung flexiblerer Arbeitszeitmodelle und Projekte für das Führen in Teilzeit auf die Fahnen geschrieben.

Zusätzliche Infos unter www.keinmaedchenfueralles.de


Foto: Die Bündnispartner ziehen gemeinsam eine erfolgreiche Bilanz.

(Text/Foto: Lara Kühn)