WFUS-Rückblick

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Fachkräfte für die Wirtschaft
28. Januar 2015
Fachkräfte aus der Bundeswehr für die Wirtschaft gewinnen - Mehr Frauen in Führungspositionen

Kreis Saarlouis (pdl)
Es ist jedem bewusst: der Fachkräftebedarf wird in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung stark ansteigen. Viele Unternehmen finden schon heute nicht mehr genügend qualifiziertes Personal, freie Stellen bleiben unbesetzt. Auch der industriell geprägte Landkreis Saarlouis ist hiervon betroffen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen stehen zusätzlich vor der großen Herausforderung, ihre Unternehmensnachfolge sichern zu müssen. Der Landkreis Saarlouis hat sich mit seiner Wirtschaftsförderungsgesellschaft Untere Saar mbH die Fachkräftesicherung zum Leitthema gemacht. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Karrierecenter der Bundeswehr Saarlouis soll nun die landesweit bereits bestehende Kooperation Bundeswehr und Wirtschaft mit einer konkreten Initiative im Landkreis Saarlouisausgebaut werden. Ziel ist es, die regionale Wirtschaft zu motivieren, zu ihrer Bedarfsdeckung an Fach- und Führungskräften den Fokus verstärkt auf Soldatinnen zu legen, die nach Ende ihrer militärischen Laufbahn dem zivilen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Mit der Initiative „Mehr Frauen in Führungspositionen“ engagieren sich WFUS und Frauenbeauftragte des Landkreises bereits seit September 2012 für mehr Chancengleichheit und bessere Karrierechancen für Frauen im Landkreis.

In einer Auftaktveranstaltung „Fachkräfte für die Wirtschaft – von der Bundeswehr in die zivile Karriere“ in den Räumen der Kreissparkasse (KSK) Saarlouis hatten Vertreter regionaler Unternehmen die Gelegenheit, sich von der hohen Qualität der Ausbildung in der Bundeswehr zu überzeugen. Der Vorstandsvorsitzende der KSK Saarlouis, Horst Herrmann, begrüßte zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Bundeswehr und Politik und wies auf die große Bedeutung von Frauen für den Arbeitsmarkt hin. In den vergangenen zwei Jahren habe die KSK 17 Führungspositionen mit Frauen besetzt. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Schirmherrin der Veranstaltung, appellierte unter Hinweis auf die unterdurchschnittliche Frauenerwerbsquote im Saarland dafür, die Rahmenbedingungen vor allem in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf so zu gestalten, dass mehr Frauen in Erwerbstätigkeit, aber auch in Führungspositionen gelangen können.

Mit derzeit 18 000 Soldatinnen liege die Bundeswehr noch unter dem angestrebten Frauenanteil, teilte Georg Stuke, Präsident des Bundesamtes für Personalmanagement der Bundeswehr, mit. Jährlich würden 2 400 Frauen eingestellt. Er verwies auf die hervorragende Ausbildung in der Bundeswehr; Soldatinnen verfügten über große Disziplin, wüssten, wie Menschen geführt werden und was Teamfähigkeit bedeute.

Davon konnten sich die Gäste live überzeugen, als Oberleutnant Aline Audörsch, Oberfeldarzt a.D. Christine Ruhrmann und Oberfeldwebel Pamela Zimmer über ihre Tätigkeiten, Ausbildungen und Erfahrungen in der Bundeswehr referierten. In einem Podium, moderiert vom Regionalleiter der Saarbrücker Zeitung, Mathias Winters, diskutierten die drei Soldatinnen mit Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer, Bauunternehmerin Renate Dittgen und IHK Vizepräsidentin Petra Krenn über die unterschiedlichen Anforderungsprofile an Führungskräfte in Bundeswehr und Wirtschaft.

Landrat Patrik Lauer ist überzeugt, mit dieser engen Kooperation zwischen Landkreis und Karrierecenter der Bundeswehr dem Ziel, einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, ein Stück näher kommen zu können. „Disziplin, Verantwortungsbewusstsein, Einsatzfähigkeit, hohes strukturiertes Denken und Belastbarkeit, das alles sind Fähigkeiten, die auch in der Wirtschaft gefragt sind“, sagte Lauer und warb bei den Unternehmen dafür, zur Sicherung ihres Fach- und Führungskräftebedarfs in den direkten Dialog mit der Bundeswehr zu treten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und damit Karrierechancen für Frauen zu erhöhen, sieht Lauer als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Kreis stelle mit seiner Kindertagesstätte Kinderland in Saarwellingen ein Angebot bereit, das durch die Sonderöffnungszeiten den besonderen Anforderungen berufstätiger Mütter – und Väter – gerecht wird. Darüber hinaus investiere der Landkreis weiterhin stark in den Ausbau von Kindertagesstätten.

Neben der generellen Notwendigkeit, den Frauen-Erwerbsanteil in der Gesellschaft zu erhöhen um den Fachkräftebedarf in der Wirtschaft sichern zu helfen, sieht Jürgen Pohl, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises, die große Chance gerade für die kleinen und mittleren Unternehmen darin gegeben, durch das angestrebte Projekt den heimischen Betrieben bestausgebildetes Personal der Bundeswehr zur Verfügung stellen zu können, das nach der militärischen Karriere eine zivile Karriere anstrebt.

Interessierte Unternehmen können sich über die Homepage der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Untere Saar mbH (WFUS) unter www.wfus.de informieren bzw. sich direkt telefonisch unter (06831) 50319-12 oder per E-Mail: wfus@kreis-saarlouis.de in Verbindung setzen oder an das Karrierecenter der Bundeswehr, Wallerfanger Str. 31 in Saarlouis, Tel. (06831) 1271-2500 wenden.


Gruppenfoto mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (2.v.l.),Landrat Patrik Lauer (7.v.l.), WFUS-GF Jürgen Pohl (4.v.r.) und der Leiter des Karrierecenters Hanspeter Breit (rechts) anlässlich der Veranstaltung „Fachkräfte für die Wirtschaft – von der Bundeswehr in die zivile Karriere“ in der Kreissparkasse Saarlouis

pdl/Foto: Silke Hans

Weitere Fotos von der Veranstaltung...


WFUS-Geschäftsführer Jürgen Pohl im Gespräch mit der Ministerpräsidentin
 
   
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer im Gedankenaustausch mit Landrat Patrik Lauer

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bei ihrem Grußwort
 

Reges Interesse am Thema bei den zahlreichen Gästen
Mathias Winters (Saarbrücker Zeitung, Mitte) moderierte die Podiumsdiskussion. (v.l.n.r.) Dr. med. Christina Ruhrmann, Pamela Zimmer, Aline Audörsch, Mathias Winters, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Renate Dittgen und Petra Krenn.
 
Sie diskutierten für die Bundeswehr: Dr. med. Christina Ruhrmann, Pamela Zimmer und Aline Audörsch (v.l.n.r.)

Landrat Patrik Lauer sprach das Schlußwort

Das WFUS-Team (Daniela Daub u. Manfred Krämer) während der Veranstaltung.