WFUS-Rückblick

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Vortragsveranstaltung zum Thema "Lebensphasenorientierte Personalpolitik" mit Frau Prof. Dr. Jutta Rump
06. Oktober 2014
Kreis Saarlouis (pdl)
Damit die „Lebensphasenorientierte Personalpolitik“ nicht nur ein Schlagwort bleibt, hatten der Landkreis Saarlouis mit seinem Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar e.V. und der Frauenbeauftragten sowie der IHK-Saarland ins Marienhaus Klinikum Saarlouis-Dillingen eingeladen. Im Mittelpunkt stand das Referat der Ludwigshafener Professorin Dr. Jutta Rump, die Lebens-Arbeits-Zeit-Modelle nicht nur analysiert, sondern auch in Unternehmen und Institutionen als Prozess- und Projektbegleiterin implantiert.

Auch die Gastgeberin, Krankenhausoberin Sabine Ruppert-Fürstos, gehört dem Bündnis von elf Unternehmen an, die am Projekt „Regionale Bündnisse für Chancengleichheit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, an dem der Landkreis Saarlouis als eine von bundesweit zehn Kommunen teilnimmt. Landrat Patrik Lauer erachtet es hinsichtlich der verlängerten Lebensarbeitszeit, der steigenden Belastungen und Herausforderungen am Arbeitsplatz, wie auch unter Berücksichtigung des Fachkräftemangels und der Chancengleichheit von Frau und Mann, für eine zukunftsorientierte Personalpolitik die Auseinandersetzung mit der lebensphasenorientierten Personalpolitik als besonders wichtig. Damit der Mittelstand innovations- und wettbewerbsfähig bleibe, sprach sich Dr. Carsten Meier, Geschäftsführer der IHK Saarland, für ein gemeinsames Anwerben von Fachkräften aus. Die Frauenerwerbsquote zu steigern – das Saarland ist im Reigen der Bundesländer Schlusslicht – sieht er als einen guten Beitrag an, dem Fachkräftemangel entgegen zu steuern. Dem Landkreis Saarlouis bescheinigte er, „beispielgebend zu sein“. Er habe die Themen erkannt, die zukunftsweisend seien, und die entsprechenden Maßnahmen auf den Weg gebracht.

Referentin Dr. Jutta Rump erläuterte den Zuhörern aus Wirtschaft und Politik, dass unter „Lebensphasenorientierter Personalpolitik“ ein Konzept verstanden werde, das die Unternehmensziele mit den Bedürfnissen, Zielen und Fähigkeiten der Mitarbeiter verbindet. Allerdings unter Berücksichtigung der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Menschen, insbesondere in Bezug auf ihre persönliche Lebenssituation und ihre Berufsphasen. Um Mitarbeitern Lösungswege für ihre individuellen Bedarfssituationen anbieten zu können, werde nach Maßnahmen und Instrumenten gesucht, die sowohl für die jeweilige Berufsphase als auch für die entsprechende Lebensphase des Beschäftigten passend seien. „Matching“ nennt die Professorin die Zusammenführung von Lebens- und Berufsphasen. Einen Großteil ihres sehr spannend aufgebauten und kurzweiligen Referates widmete sie der betrieblichen Zeitpolitik und ordnete ihr eine Schlüsselfunktion zu. Große Beachtung schenkten die Zuhörer der Kosten-Nutzen-Betrachtung der Referentin, die sie unter Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit auch unter dem Aspekt der Zufriedenheit der Arbeitnehmer wie auch unter dem betriebswirtschaftlichen Nutzen erstellte.


Diskutierten über „Lebensphasenorientierte Personalpolitik“: v.l.n.r. Astrid Brettnacher, Jürgen Pohl, Dr. Jutta Rump, Dr. Carsten Meier, Sabine Ruppert-Fürstos und Landrat Patrik Lauer


Professor Dr. Jutta Rump referiert in der Klinik-Aula.

pdl/Foto: Brigitta Schneider