WFUS-Rückblick

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WFUS lud zum Lunchvortrag über Werbung ein
13. November 2012
Durchsetzen im Dschungel - wie Werbung heute noch wirkt

Kreis Saarlouis (pdl)
Werbung ist praktisch überall. Kaum hat der Radiowecker ausgesummt, erfolgt die erste Berieselung mit Werbung. Auch beim Blick in die Tageszeitung ist die Werbung nicht zu übersehen. Plakatwände säumen den Weg zur Arbeit und grelle Videowände erschrecken bisweilen. „Gut gemeinte Werbung ist nicht immer gut“ – diese Behauptung stellte Jürgen Pohl, Geschäftsführer des Wirtschaftsförderungsverbandes Saarlouis (WFUS) bei der Begrüßung der Gäste zum Lunchvortrag „Durchsetzen im Dschungel – wie Werbung heute noch wirkt“ im Victor´s Residenz-Hotel in Saarlouis auf. Seine These zu entkräften oder auch zu erhärten, dazu hatte er in Zusammenarbeit mit dem Marketing Club Saar Existenzgründer Mark Berwanger, Geschäftsführer bei der HDW Werbeagentur GmbH Saarbrücken und Mainz, als Referenten engagiert.

Mit „Willkommen im Dschungel der Werbung mit weltweit acht Millionen Produkte, “ begrüßte Mark Berwanger die Gäste. Dass von den bis zu 10 000 Werbebotschaften, mit denen eine Person pro Tag überschüttet wird, nur zwei Prozent sich einprägen, ließ die Zuhörer aufhorchen. „Dazu muss man das Verhalten der Dschungelbewohner ergründen“, erklärte der Werbefachmann und sprach den umfassenden Bereich der Trendforschung an. Der Wunsch nach Selbstbestimmung stehe an erster Stelle. Den Drang zur Selbstdarstellung zeigte er am Beispiel der Facebook-Nutzer auf. Der Ehrgeiz, erster Informant zu sein, bewertete Berwanger gleichgroß mit dem Wunsch, sich von der Masse abzuheben, mitzusprechen, Meinung machen und mitzuentscheiden. Da jeder Trend auch einen Gegentrend habe, warnte er, komplizierte Botschaften zu vermitteln, weil diese keine Chance hätten, wahrgenommen zu werden. Er zeigte auf, wie verkaufsfördernd sich die Werbung einer saarländischen Brauerei auswirkt, die gänzlich auf Authenzität setze und die Sehnsucht nach realen Erlebnissen wecke. Ein gutes Produkt, ein guter Name und ein gutes Corporate Design, sind nach Meinung von Berwanger die Grundlagen, um den Werbe-Dschungel zu durchdringen. Groß war die Liste der Tipps, die er gab. Bei den zahlreichen und auch innovativen Vorschlägen, die er machte, verwies er auf die Notwendigkeit, genau zu ergründen, wie tauglich sie seien, die Werbebotschaft zu übermitteln.

Das Fazit dieses sehr erfrischenden und erkenntnisreichen Vortrags von Mark Berwanger ist: Mit einem guten Produkt, einem guten Werbeberater, einem Durchhaltevermögen, wie es die Marke „Maggi“ seit Jahrzehnten besitzt, der Bereitschaft auch mal ungewöhnliche Werbemöglichkeiten zu nutzen, ohne die klassischen zu vernachlässigen und mit auch etwas Glück, dass der Konsument zum Werbebotschafter wird, ist der Werbe-Dschungel durchaus erfolgreich zu bezwingen.

Mark Berwanger zeigte Wege auf dem Werbe-Dschungel auf.



pdl/Foto: Brigitta Schneider