WFUS-Rückblick

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Regionales Bündnis für Chancengleichheit im Landkreis Saarlouis gestartet
13. September 2012
Kreis Saarlouis (pdl)

„Landkreis Saarlouis – wir stellen die Weichen für morgen“, unter diesem Motto wurde das „Regionale Bündnis für Chancengleichheit“ mit der Ratifizierung einer gemeinsamen Erklärung im Landratsamt Saarlouis und der Zusammenkunft eines ersten Runden Tisches gestartet.

Landrat Patrik Lauer und die Repräsentanten von zwölf Unternehmen verpflichten sich in dem Zeitraum von über drei Jahren, sich für mehr Frauen in Führungspositionen einzusetzen, konkrete personalpolitische Maßnahmen zu entwickeln, um Frauen nicht nur die gleichen Karrierechancen wie Männern zu gewähren, sondern Arbeitszeit- und Qualifizierungsmodelle unter der Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bieten sowie Frauen einen beruflichen Wiedereinstieg mit Perspektive zu ermöglichen.

Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, erklärte in einer Videobotschaft, dass es für die wirtschaftliche Prosperität und Zukunftsfähigkeit einer Region entscheidet sei, dass sie auch für qualifizierte Fach- und Führungskräfte attraktiv ist. Sie stellte „Chancengleichheit“ als einen wichtigen Standortfaktor heraus. Infolge des demografischen Wandels und des zukünftig spürbaren Fachkräftemangels würden es sich Unternehmen nicht länger leisten können, auf das Know-how gut ausgebildeter weiblicher Führungskräfte zu verzichten. Die Initiative greife das Anliegen des Stufenplans „Mehr Frauen – Mehr Vielfalt in Führungspositionen“ der Bundesregierung auf, werde von ihrem Ministerium gefördert und von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) als Projektträgerin begleitet.

Landrat Patrik Lauer erklärte, dass der Landkreis Saarlouis sich bemühe, die entsprechende Infrastruktur anzubieten, damit Frauen Karriere und Kinder miteinander verbinden können. Als einen wichtigen Beitrag nannte er die KITA Kinderland gGmbH in Saarwellingen, deren Öffnungszeiten auf berufstätige Mütter abgestimmt seien. Landrat Patrik Lauer, der im Vorfeld zusammen mit dem Geschäftsführer des Wirtschaftsförderungsverbandes Untere Saar (wfus), Jürgen Pohl, und der Frauenbeauftragten des Landkreises, Astrid Brettnacher, bei Unternehmen für das Bündnis für Chancengleichheit warb, dankte den zwölf Unternehmen für ihre Bereitschaft, beim Projekt mitzumachen. „Ich glaube, dass die Zeit, die sie hierin investieren müssen, sich lohnt“, sagte Lauer an die Adresse der Unternehmensvertreter gerichtet. Ein Landkreis, der sich als Wirtschaftslandkreis verstehe, brauche gute Kräfte. Der Saarlouiser Oberbürgermeister Roland Henz begrüßte es ebenso wie Landrat Lauer, dass zwölf Firmen bereit sind, „diesen innovativen Weg zu gehen“. Die Geschäftsführerin der Marienhaus GmbH, Dr. Tania Masloh, plädierte in ihren Vortrag „Frauen führen anders – und das bedeutet Erfolg für die Wirtschaft“ für mehr weibliche Führungskräfte.

Dr. Bernd Kemper, Leiter des Referates Gleichstellungsgesetze – Frauen in Führungspositionen, bescheinigte dem Landkreis Saarlouis, eine moderne Wirtschaftsregion im Herzen Europas mit erfolgreich bewältigtem Strukturwandel zu sein. Nun gelte es diese Erfolge auch unter Berücksichtigung des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels zukunftssicher zu machen und plädierte dafür, „die Potenziale gut ausgebildeter Frauen zu nutzen. Dr. Helga Lukoschat und Kathrin Mahler Walther von der EAF Berlin stellten den zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Frauenverbänden im Landratsamt das bis 2015 ausgelegte Projekt vor, das mit einer Abschlusskonferenz zur Präsentation der erreichten Erfolge und Ergebnisse endet. Sie gratulierten dem Landkreis Saarlouis, der immerhin aus der Reihe von 49 Bewerbern aus vierzehn Bundesländern ausgewählt wurde und ebenso wie die Hansestadt Rostock, die Städte Bautzen, Dülmen, Lörrach, Regensburg und Salzgitter, der Burgenlandkreis, der Kreis Unna und der Lahn-Dill-Kreis sich nun auf den Weg machen, jenseits der gesetzlichen Vorgaben in Zusammenarbeit mit Unternehmen, eine gute Balance von Frauen und Männern in den verschiedensten Lebensbereichen zu schaffen.

Hier die Liste der beteiligten Unternehmen: Amer Sports Europe Service GmbH, Dachser GmbH & Co. KG, Dittgen Unternehmensgruppe, FLSmidth Wadgassen GmbH, Globus Handelshof St. Wendel, Betriebsstätte Saarlouis, Johnson Controls Headliner GmbH, Krankenhaus Saarlouis vom DRK, Kreissparkasse Saarlouis, KVS GmbH, Marienhaus Klinikum Saarlouis—Dillingen, m.CZAPLA Naturstein GmbH und Möbel Martin GmbH & Co. KG Ensdorf.
Photo zeigt die Logos der beteiligten Firmen.