WFUS-Rückblick

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Kerndaten vom Minister beim Unternehmerfrühstück des Wfus in Saarlouis
21. Mai 2010
Wirtschaftsminister Christoph Hartmann war Gast beim Unternehmerfrüstück in Saarlouis. Dabei bat er um "Infos aus der Praxis". Davon bekam er aus dem Landkreis einige.

Udo Wolff, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens UWS in Saarlouis, begründete bei seiner Begrüßung zum Unternehmerfrühstück, warum er sehr gerne die Gastgeberrolle übernommen habe. Die Ziele seiner Firma deckten sich nämlich mit denen, die der Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar (Wfus) und dessen Geschäftsführer Jürgen Pohl mit diesem regelmäßigen Treffen verfolgen: "Wir suchen Informationen und Einschätzungen aus erster Hand, und wir suchen das Gespräch untereinander."

2010 als Chancenjahr

Für Letzteres gab es im zweiten Teil des Treffens reichlich Gegelegenheit. Für Ersteres war diesmal der saarländische Wirtschaftsminister Christoph Hartmann zuständig. "Der dritte Wirtschaftsminister in den sechs Jahren meiner Bisherigen Amtszeit", stellte die 1. Vorsitzende des Wfus, Landrätin Monika Bachmann bei ihrem Grußwort fest, "aber der erste, der bei unserem Unternehmerfrühstück Geburtstag hat." Das Geburtstagskind gab zum Thema "Nach dem Krisenjahr ein Chancenjahr" zunächst einen Bericht zur Lage, um die sich dann Fragen der Gäste stellen.

Höchste Kurzarbeiter-Quote in Deutschland, dennoch gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, aber andererseits eine Höchstzahl an Insolvenzen - der Minister erläuterte an Grafiken wirtschaftliche Kerndaten des Landes. Unter den Aktivitäten seines Hauses, es den Unternehmen leichter zu machen, nannte er die Einrichtung einer "Servicestelle Mittelstand" und versprach, Genehmigungen nicht am "geht nicht" sondern am "so geht's" auszurichten. Insgesamt sei allen Widrigkeiten zum Trotz "das Saarland gut unterwegs". Wichtig seien aber immer auch "Infos aus der Praxis".

von links: UWS-Geschäftsführer Udo Wolff, Landrätin Monika Bachmann, Wirtschaftsminister Christoph Hartmann und Wfus-Geschäftsführer Jürgen Pohl (Foto: pdl/B.Schneider)

So folgte Hartmanns Vortrag eine Frage- oder auch Anregung-Antwort-Runde. Pohl nutzte sie, um Zusammenarbeit des Ministeriums mit den regionalen Wirtschaftsförderern einzufordern. Hartmann sagte diese zu. Renate Dittgen vom gleichnamigenBauunternehmen in Schmelz beklagte schlechte Zahlungsmoral der öffentlichen Hand und empfahl bei aller Förderung neuer Unternehmen die bestehenden nicht zu vergessen. Hartmann stimmte zu: Wer für Bund, Land oder Kommunen arbeite, müsse sein Geld zügig bekommen, zumal er ja bei Rechnungsstellung mit der Mehrwertsteuer dem Finanzminister gleichsam schon ein zinsloses Darlehen gebe.

Zirkus um Cristallerie

Bachmann sprach am Beispiel "Zirkus" um das Projekt Cristallerie Wadgassen (wir berichteten) komplizierte Genehmigungsverfahren an. Eigentlich müsse er in diesem Fall ans Umweltministerium verweisen, sagte Hartmann, räumte aber ein: "Wir sind da manchmal nicht fair. Wir sollten Investoren offen sagen, wenn wir etwas nicht wollen." Wenn sich aber "beim Bau jeder Hundehütte eine Bürgerinitiative gründet", setzte er hinzu, "dann haben wir ein Problem".

Zu weiteren Fragen sagte Hartmann hier und da zu, sie auf- und mitzunehmen. An anderen Stellen gelobte er Besserung, bat aber Sachzwänge nicht zu vergessen. Auch mit seinem Bekenntnis, wo immer möglich heimischen Produkten und Dienstleistungen Vorzug zu geben - zum Beispiel Karlsberg statt eines Biers aus Bitburg zu trinken -, erntete Hartmann Applaus.

(Von SZ-Redakteur Mathias Winters)