WFUS-Rückblick

Zurück zur Auswahl
 
26. Unternehmerforum des Wfus zum Thema "Demografischer Wandel"
05. November 2008
"Wissen wird zum entscheidenden Wettbewerbs- und Produktionsfaktor"

Die Zeit wird knapp, verdeutlichte Jutta Rump am Mittwochabend im Hotel SCheidberg. "Die Gesellschaft von heute wird nicht die von morgen sein", folgerte die Wirtschaftsprofessorin aus der demografischen Entwicklung. Denn die beeinflusse alles, führte Rump vor rund 65 Zuhörern des 26. Unternehmerforums aus, zu dem der Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar eingeladen hatte.

"Das Thema ist aktuell, wenn auch noch nicht in allen Köpfen angekommen", sagte Wfus-Geschäftsführer Jürgen Pohl zu Beginn. Denn nicht nur Deutschland schrumpft, was die Bevölkerungszahlen angeht, auch der Landkreis Saarlouis verliert Einwohner. Derzeit leben hier rund 207 000 Personen (Stand Dez. 2007), führte Jutta Rump weiter aus, 2020 könnten es noch 197 000 sein, ein Drittel davon über 60 Jahre. Für Unternehmen bedeute dies zunehmend ältere Belegschaften, so Rump, und einen verschärften Wettbewerb um Fachkräfte. Vielfach auch die Berücksichtigung neuer Lebensbilder der nachfolgenden Generationen. Vor allem bei weiblichen Arbeitskräften spiele die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine große Rolle.

Die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften werde sich nicht auf eine Region oder ein Land beschränken. "Der Wettbewerb um Fachkräfte wird international stattfinden." Durch Weg- und Zuzüge könne dies letztlich auch die Identität einer Gesellschaft beeinflussen, sagte Rump gegenüber der Saarbrücker Zeitung.

Bereite sich eine Region auf die Thematik vor, so Rump, "dann kann man durchaus noch Gewinner werden". Kleine und mittelständische Betriebe hätten Vorteile durch ihre Überschaubarkeit. Und die Kommunalpolitik könne an wesentlichen Stellschrauben drehen. Beispielsweise eine Region für die Wirtschaft attraktiv zu machen. Denn neue Märkte täten sich auf, wie Wellness und hausnahe Dienstleistungen.

"Wissen wird zum entscheidenden Wettbewerbs- und Produktionsfaktor", so Jutta Rump. Zugang zu Bildung und Ausbildung seien deshalb immens wichtig. Und die "Sicherung des Fachkräftenachwuchses beginnt eigentlich schon in der Familie".

(SZ-Artikel vom 08.11.2008 - Johannes A. Bodwing)